Personalnot stoppen in Gastronomie und Hotellerie
Bessere Arbeitsbedingungen für einen attraktiven Neustart nach der Pandemie>
Während der Corona-Pandemie waren die Bedingungen für Restaurant- und Hotelbetreiber alles andere als einfach. Nicht nur die zahlreichen Auflagen, die hohe Kosten verursacht und einen normalen Betrieb nahezu unmöglich gemacht haben, waren für viele nur schwer zu stemmen. Hinzu kam, dass das Personal dem Gastgewerbe geradezu davongelaufen ist. Die Auswirkungen spüren wir aktuell alle. Doch woran liegt diese Flucht aus eigentlich attraktiven Jobs – und wie kann man sie in Zukunft verhindern?
Egal, ob man durch Innenstadtbereiche bummelt oder sich endlich mal wieder einen Kurzurlaub in einem naturnahen Urlaubsort gönnt: Vor Cafés, Restaurants und Hotels findet man allenthalben Schilder mit Aufschriften wie „Servicekräfte dringend gesucht“, „Jobs in unserer Küche zu vergeben“ oder einfach nur: „Wir stellen ein!“ Fragt man nach, ist man häufig erstaunt über die fast schon luxuriösen Arbeitsbedingungen, Sonderleistungen und Zuschläge, die Arbeitswilligen im Hotelfach oder in der Gastronomie mittlerweile angeboten werden.
Veränderter Anspruch an die Work-Life-Balance
Das war nicht immer so. In früheren Zeiten ließen sich vor allem Saisonkräfte problemlos finden, wenn das Grundgehalt in Ordnung war und darüber hinaus noch schöne Trinkgelder winkten. Doch eine neue Generation gut ausgebildeter junger Menschen hat neue Ansprüche und andere Zukunftsvorstellungen. Für sie steht meist nicht mehr der Verdienst im Zentrum ihrer Berufsplanung. Wichtiger sind ihnen ein respektvoller Umgang, Fortbildungsmöglichkeiten, aber auch angemessene Arbeitszeiten und gerechte Urlaubsregelungen.
Viele von ihnen möchten eine Familie gründen und für diese dann auch Zeit haben. Außerdem finden sie es völlig antiquiert, sich anschreien und autoritär herumkommandieren zu lassen, wie es beispielsweise in der Ausbildung zum Koch oder zur Köchin – auch und gerade in der gehobenen Gastronomie – bis heute nicht unüblich ist. Immer weniger Personal ist bereit, solche Bedingungen hinzunehmen. Und so bleiben manche Hoteliers sogar auf Angeboten von 15–16 (!) Monatsgehältern sitzen.
Rückkehr nach der Pandemie
Stattdessen haben manche Angestellte, die jahrelang in der Gastronomie tätig waren, die Zeit der Corona-Pandemie für einen Neustart in einer anderen Branche, etwa dem Einzelhandel oder der Logistik, wahrgenommen. Die gute Nachricht ist, dass viele von ihnen inzwischen wieder in ihren alten Beruf zurückgekehrt sind. Der Branchenverband Dehoga hofft auf einen weiterhin positiven Trend aufgrund intensiver Bemühungen um eine Stärkung der Ausbildung.
Respekt, Wertschätzung und soziale Werte
Zu diesen Bemühungen gehört, dass man den Auszubildenden nicht nur ein angenehmes Arbeitsumfeld und gerechte Freizeitregelungen anbietet, sondern auch respektvoll und auf Augenhöhe mit ihnen umgeht. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ – dieser Spruch mag zwar auch heute noch stimmen, rechtfertigt aber nicht die schlechte Behandlung von Mitarbeitern. Wem es überdies gelingt, jungen Menschen die Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit vor Augen zu führen, der wird auch wieder Neueinstellungen verzeichnen können. Sei es der Umgang mit wertvollen biologischen Nahrungsmitteln – wie bei uns im Restaurant Johannas –, sei es die Möglichkeit, am digitalen Wandel der Hotellerie teilzuhaben, oder sei es der Kern jeder Tätigkeit in dieser Branche, der Wunsch, den Gästen einen sorglosen Aufenthalt zu bereiten: Gastronomie und Hotellerie bieten so viel mehr Perspektiven als „nur“ ein angemessenes Gehalt. Hier anzusetzen, ist ein wichtiger Schritt zur Aufhebung des aktuellen Personalmangels.
Ja, auch wir suchen Personal, aktuell eine Restaurantleitung für unser Restaurant Johannas in München.
____________________________
Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren.