München - Stadt der Musen und Museen II
Wer München erleben will, muss seine Museen kennen. An erster Stelle stehen da die beeindruckenden Gründungen Ludwigs I., über die wir vor Kurzem berichtet haben. Doch das Großartige an der Museumslandschaft der bayerischen Landeshauptstadt ist ihre unglaubliche Vielfalt. Hat man also mit Glyptothek, Alter und Neuer Pinakothek und Pinakothek der Moderne das Pflichtprogramm absolviert, geht es weiter mit der Kür – und die ist, wie Küren das so an sich haben, womöglich noch attraktiver und spannender.
Lenbachhaus München
Genau wie die Pinakotheken gehört das Lenbachhaus zum Kunstareal der Stadt München, stammt aber nicht aus der Zeit Ludwigs I., sondern aus dem 19. Jahrhundert. Die denkmalgeschützte Villa, in der die Sammlung untergebracht ist, wurde seinerzeit vom Malerfürsten Franz von Lenbach (1836–1904) bewohnt und ist als „Lenbachpalais“ bekannt. Sie liegt in der Luisenstraße 33 im Münchener Stadtteil Maxvorstadt.
Toskanisches Flair in der Landeshauptstadt
Die Städtische Galerie im Lenbachhaus München entführt die Besucher in eine südländisch anmutende Welt. Kein Wunder: Dem erfolgreichen Porträtmaler schwebte als Wohnhaus eine Villa im toskanischen Stil vor, die er, verbunden mit einem repräsentativen Ateliergebäude, vom damaligen Stararchitekten Gabriel von Seidl errichten ließ. Auch Gartenarchitekt Max Kolb war seinerzeit schwer en vogue und gestaltete den wunderschönen Garten, ebenfalls italienisch inspiriert. So lohnt sich der Besuch vor allem im Sommer, wenn man nicht nur die ständige Sammlung und wechselnde Ausstellungen, sondern auch einen Rundgang im Garten genießen kann. Zur Sammlung gehören neben den Werken Franz von Lenbachs und anderer Maler des 19. Jahrhunderts auch jüngere Exponate: Werke der Künstlergruppe „Blauer Reiter“ und der Neuen Sachlichkeit sowie Kunst aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Sammlung Schack
Einige Werke Franz von Lenbachs findet man auch in der Sammlung Schack, die man darum idealerweise im Anschluss an das Lenbachhaus besuchen sollte. So erhält man einen umfassenden Überblick über die Kunst des 19. Jahrhunderts im süddeutschen Raum. Adolf Friedrich Graf von Schack (1815–1894) war ein bedeutender Sammler, Kunstförderer und Mäzen, der eine herausragende Sammlung von Malern seiner Zeit zusammengetragen hat. Die Sammlung Schack ist eine Privatsammlung von einzigartiger Qualität und künstlerischer Geschlossenheit.
Einfach märchenhaft
Die Bilder von Arnold Böcklin oder Moritz von Schwind mögen manche Besucher an Märchenbücher aus der Kindheit erinnern: Romantik, Märchen, Magie und Mythisches kennzeichnen die Sammlung Schack, die daher auch besonders gut für einen Besuch mit – etwas größeren – Kindern geeignet ist. Sie befindet sich noch immer in dem Gebäude in der Prinzregentenstraße 9, das vor mehr als hundert Jahren eigens für sie errichtet wurde.
Bildquelle: Museumsinsel
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