Vorsicht bei Online-Buchungen
Neue Betrugsmaschen auf Hotel- und Ferienhausportalen
Wer online ein Hotel oder eine Ferienunterkunft bucht, sollte besonders wachsam sein. Immer häufiger treiben Betrüger im Internet ihr Unwesen – sogar auf bekannten Plattformen wie Booking.com.
Eine weitverbreitete Masche: Kurz nach der Buchung erhalten Reisende über das Nachrichten-System der Booking-App eine Nachricht im offiziellen Design. Der Absender scheint das gebuchte Hotel zu sein und fordert zur erneuten Eingabe der Kreditkartendaten auf – angeblich, weil ein Fehler unterlaufen sei. In Wahrheit steckt jedoch ein Betrugsversuch dahinter. Die Täter haben sich Zugang zum Buchungssystem des Hotels verschafft und können so authentisch wirkende Nachrichten verschicken. Die eingegebenen Daten landen direkt bei den Kriminellen.

Phishing auf Buchungsplattformen
Booking.com ist das Problem bekannt und warnt auf seiner Website ausdrücklich: Mitarbeiter würden niemals nach Passwörtern oder sensiblen Zahlungsinformationen fragen. Tobias Warnecke vom Hotelverband Deutschland bestätigt, dass allein im vergangenen Jahr über 100 deutsche Hotels entsprechende Vorfälle gemeldet haben.
Gefälschte Ferienunterkünfte
Auch bei Ferienwohnungen und -häusern kommt es vermehrt zu Betrugsfällen. Im Netz tauchen immer wieder täuschend echte Angebote auf, hinter denen sich nicht existierende Unterkünfte verbergen. Die Betrüger nutzen Fotos aus dem Internet, um attraktive Feriendomizile zu bewerben – oft auf erfundenen Portalen oder über seriöse Plattformen. Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale NRW erklärt: „Am
häufigsten hören wir, dass die gebuchte Unterkunft gar nicht existiert, das Geld aber bereits bezahlt wurde.“ Besonders bitter: Viele Betroffene bemerken den Betrug erst am Urlaubsort – oft nach langen Reisen ins Ausland.
Husemann rät deshalb dringend, vor der Buchung gründlich zu recherchieren: „Seit wann existiert das Angebot? Gibt es glaubwürdige Bewertungen? Kann man die Adresse bei Google Maps oder in einer Navigations-App finden? Passt die Umgebung zu den versprochenen Fotos?“ Solche Hinweise können helfen, echte von gefälschten Angeboten zu unterscheiden.
Verantwortung der Plattformen
Während Urlauber bei Ferienhausangeboten größtenteils selbst auf ihre Sicherheit achten müssen, sieht der Hotelverband beim Fall Booking.com eine besondere Verantwortung beim Anbieter. Tobias Warnecke kritisiert: „Wenn Hotels und Nutzer gezwungen sind, ausschließlich über das Extranet von Booking.com zu kommunizieren, dann muss das Unternehmen auch für entsprechende Sicherheitsstandards sorgen.“
Reaktion von Booking.com
Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück und verweist auf umfangreiche Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen. Laut Angaben gegenüber dem WDR habe man 2023 rund 1,5 Millionen betrügerische Buchungsversuche erkannt und blockiert. Im Jahr 2024 seien es nur noch 250.000 gewesen – ein Rückgang, den Booking.com als Erfolg wertet.
Quelle: wdr
Bildquelle: pixbay | Edeltravel
____________________________
Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren.