Mehr Müll weg mit Mehrweg
Bayerische Offensive für nachhaltigen Konsum in der Gastronomie
Müllreduzierung ist eine der großen Aufgaben im Kampf gegen Umweltbelastungen. Vor allem Kunststoffabfälle sind ein massives Problem geworden. Um der Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll Einhalt zu gebieten, hilft nur eine konsequente Vermeidung nicht wiederverwertbarer Produkte und Verpackungen. Denn der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht.
Mehrwegpackungen als Baustein zur Reduzierung
Mehrwegverpackungen sind schon seit vielen Jahren einer der zahlreichen Bausteine zur Reduzierung von Plastikmüll. Damit werden nicht nur die Ozeane geschützt, sondern auch Emissionen bei der Müllverbrennung reduziert. Einwegplastik zu vermeiden und Konsum nachhaltiger zu machen, steht auch für Gastronomie und Hotellerie ganz weit oben auf der To-Do-Liste. Die bayerische Landesregierung startet darum zusammen mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern eine umfangreiche Mehrweg-Initiative.

Neue Gesetze 2022 und 2023
Bereits seit dem 1. Januar sind alle Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff und alle Getränkedosen pfandpflichtig. In diesem Jahr hat die Bundesregierung ihre Bemühungen um den Klimaschutz noch einmal verstärkt und weitere Regelungen erlassen: Ab 2023 werden Restaurants, Caterer und Lieferdienste verpflichtet, neben Einweg- auch Mehrweg-Behälter für ihre Dienste anzubieten. Lediglich für sehr kleine Betriebe, zum Beispiel Imbissbuden unterhalb einer bestimmten Größe, gibt es Ausnahmeregelungen. https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/mehrweg-fuers-essen-to-go-1840830
Bedenkt man, dass in Deutschland täglich 770 Tonnen Verpackungsmüll allein durch Takeaway-Einwegverpackungen enstehen, so ist dieser Schritt mehr als überfällig. Für die betroffenen Restaurantbetreiber, Caterer & Co. ist er nichtsdestotrotz mit Kosten und Aufwand verbunden – Probleme, mit denen Bayern seine Hotel- und Gaststättenbetreiber nicht allein lassen will.

Runder Tisch zu Mehrweg-Angeboten
Ende März gab es in Bayern einen runden Tisch zum Thema Mehrweg-Angebote. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hatte sich dazu mit Vertretern von Abfallwirtschaft und Kommunen zusammengesetzt, um konkrete Schritte und Maßnahmen zu erörtern. Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des DEHOGA Bayern, betonte, wie wichtig es ist, sich schon jetzt mit dem Thema auseinanderzusetzen, um am 1. Januar 2023 gewappnet zu sein. Der DEHOGA Bayern bietet interessierten Mitgliedern Mithilfe und Unterstützung bei der Einführung neuer Mehrweg-Systeme.
Digitale Unterstützung
Als wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Einweg-Verpackungen werden Apps gewertet, mit denen einige Anbieter arbeiten. Andere setzen nach wie vor auf klassische Pfandsysteme.
Schon jetzt bemerken die Anbieter, dass die Konsumenten offen für neue Lösungen und bereit sind, aktiv an der Umsetzung mitzuwirken. So kann jeder Einzelne, zum Beispiel mit einem selbst mitgebrachten Coffee-to-go-Becher, einen kleinen Beitrag zur Müllvermeidung leisten.
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